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08 2015

Offener Brief - WAS WIR WOLLEN!

Refugees in the tent camp in Linz

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AktivistInnen unterschiedlicher Netzerke und Organisationen waren Anfang Juli in Linz. Die Geflüchteten haben ihre Anliegen in einem offenen Brief zusammengefasst, mit der Forderung, diese an die österreichische Bevölkerung, Regierung sowie an Internationale Organisationen weiterzuleite, um die Öffentlichkeit und die Verantwortlichen über ihre Situation zu informieren.

WAS WIR WOLLEN!

Dauerhafte und gute Unterbringung unter menschenwürdigen Bedingungen

Beendigung der belastenden Transfers an Orte ohne grundlegende Infrastruktur und Hygiene, wo wir dem Wetter ausgeliefert sind.Schluss mit den Zeltcamps! Öffnung leerer Gebäude! Schluss mit dem Transfer in exterritoriale Lager – wie in die Slowakei! Das Recht zu Fliehen und das Recht der Bewegungsfreiheit sind Menschenrechte!

Zugang zu Informationen über Aufenthalt, nächsten Transfer und Asylverfahren

Die permanenten Verschiebungen an wechselnde Orte und der Mangel an Informationen schafft bei uns Verunsicherung; uns fehlt insbesondere die Möglichkeit, Transfers nachzuvollziehen und verständliche Gründe für Grüne Karten mitgeteilt zu bekommen (Grüne Karten bedeuten Beschränkung der Bewegungsfreiheit und einen unsicheren und prekäreren Stand des Asylverfahrens).

Zugang zu Rechtshilfe, Übersetzungen und angemessener Gesundheitsversorgung

Wir haben keinen angemessenen Zugang zu Rechtsberatung, es gibt kaum Kontakt zu Rechtsberater_innen oder der Kontakt wurde durch den Transfer abgerissen. Es gibt keine Übersetzer_innen für rechtliche Fragen oder Gesundheitsfragen oder für Fragen des täglichen Lebens. Medizinische Versorgung gibt es nur einmal pro Woche, und diese ist unzureichend. Psychologische Unterstützung fehlt komplett.  

Schnelle Anerkennungen für unsere Asylverfahren – besonders im Hinblick auf unsere Familien, die noch im Krieg in Gefahr sind

Viele von uns machen sich Sorgen um ihre Familien. Unsere Kinder sind umgeben von Krieg und bedroht von Verfolgung. Wir brauchen schnelle Asylanerkennungen, damit wir unsere Kinder und Ehepartner_innen retten können. 

Schluss mit dem System der Ausgrenzung und Diskriminierung

Wir mussten verschiedene Situationen der Diskriminierung durch Mitarbeiter_innen des Sicherheitsdienstes erleben. Wir wollen von den Behörden und ihren Angestellten respektvoll behandelt werden. Wir möchten uns um uns selbst kümmern können – und für uns selbst kochen, damit wir das haben, was uns gehört.

Recht zu gehen und Recht zu bleiben

Wir möchten gerne hier bleiben, und die Chance bekommen, ein respektierter und engagierter Teil der Gesellschaft zu sein. Es muss Schluss damit sein, dass man uns „wie Tiere“ herumverschiebt; wir brauchen Frieden statt der täglichen Gefahr der Abschiebung. Aber da wir fühlen, dass die österreichische Regierung Flüchtlinge nicht willkommen heißt und unsere Situation nicht versteht – Verfolgung, Krieg und fehlende Lebensgrundlagen – und uns so behandelt, möchten wir das Recht haben, uns innerhalb der EU frei zu bewegen und das Dublin-System abschaffen.

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