Deleuze 100. Ein deleuzianisches Jahrhundert?
Aktualitäten, Perspektiven, Zukünfte
2025 jährt sich der 100. Geburtstag sowie der 30. Todestag des französischen Philosophen Gilles Deleuze (1925-1995). Zu diesem Anlass widmen wir uns in einer Tagung den mannigfaltigen gegenwärtigen Gebrauchsweisen von Deleuzes Werk und fragen insbesondere nach den produktiven sowie kritischen Perspektiven, welche die Philosophie von Deleuze (und Guattari) bereithält. Foucaults berühmte und von Deleuze selbst als Scherz verstandene Prophezeiung – "Aber eines Tages wird das Jahrhundert vielleicht deleuzianisch sein" (Foucault, Schriften in vier Bänden II, 94) – dient dabei als Anlasss einer Bestandsaufnahme wie spekulativer Durchgangspunkt: 100 Jahre zurück, 100 Jahre voraus.
Auch im Hinblick auf die im Juli 2027 in Wien stattfindende internationale Deleuze and Guattari Studies Conference laden wir junge sowie etablierte Forscher:innen im November zu Deleuze 100 nach Wien ein, um die Potentiale eines von Deleuze inspirierten Denkens auszuloten.
Organisation: Eva-Maria Aigner, Ralf Gisinger, Christoph Hubatschke, Evi Jägle, Jonas Oßwald
Freitag, 14. November, Depot Wien, 18.30
Depot - Kunst und Diskussion, Breite Gasse 3
Film: Auszüge aus „L'Abécédaire de Gilles Deleuze“ (1989), Deleuze von A bis Z, Interviews mit Claire Parnet
Performance: Ardan Hussein, Evi Jägle und Jan Barner: „Die Ausdrucksmaschine. Ein choreographierter Prozess nach Kafka“ (2025)
Roundtable: Sandra Lehmann (Universität Wien), Gerald Raunig (ZHdK Zürich), Marc Rölli (HGB Leipzig), Ruth Sonderegger (Akademie der bildenden Künste Wien), Stephen Zepke (Universität für angewandte Kunst Wien).
Samstag, 15. November, Universität Wien. 09:30-17.30: Vorträge und Panels
Institut für Philosophie, NIG, Hörsaal 3D
9.30 Begrüßung
9.45-11.00 Panel 1
Zanan Akin: Badiou mit Deleuze über (In-)Differenz und die Macht der Gleichheit
Coretta Ehrenfeld: Mannigfaltigkeiten herstellen als philosophische Praxis
Ludwig Drosch: Faschistisches Begehren, Bindung und Trauma
Christoph Hubatschke: Stotternde Maschinen
11.15-12.15 Panel 2
Volker Bernhard: W… Wohnen
Ralf Gisinger: N… Natur. Öko(philo)sophie zwischen Deleuze und Guattari
Kim Wagener: Tastendes Experimentieren mit Deleuze und Nancy. Zum Ästhetisch-Werden des Denkens nach Kant
12.30-13.30 Panel 3
Jonas Oßwald: Macht und Malerei
Thomas Schlereth: UND UND UND
Florian Wobser: Die „singende Säge“ als Mittel philosophischer Bildung bei Gilles Deleuze
14.45-16.00 Panel 4
Marco Fiorletta: H wie Hölderlin
Moritz Gansen: A wie Amerika / Rhizome Road Trip
Maximilian-Frederic Margreiter: Deleuze, Bataille, die Literatur und Wuthering Heights
Eva Jägle: Die Virtualisierung von Gedankensedimenten
16.15-17.30 Panel 5
Sebastian Lederle: Dummheit als prekärer modus operandi des Denkens bei Deleuze
Alisa Geiß: Mit Mnemosynekämpfen. Foucaults Konzept des integralen Archivs, erweitert nach Deleuze
Philipp Quell: The story has just begun – the presence of Husserl in Deleuze’s Thought
Slaven Mačić: Spuren des Körpers ohne Organe im Werk von Gilles Deleuze
Vollständiges Programm als PDF hier.
Department of Philosophy: Research Group “Poststructuralism, Gender Theory, Psychoanalysis”