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08 2004

Gemeinbegriffe, Teil 2: Von der institutionellen Analyse zu gegenwärtigen Erfahrungen zwischen Untersuchung und Militanz

Marta Malo de Molina

Übersetzt von Birgit Mennel

Die institutionelle Analyse

Mit den feministischen Selbsterfahrungsgruppen[1] zeitlich zusammenfallend entsteht aus den „institutionellen“ Strömungen der Pädagogik und der Psychotherapie in Frankreich die institutionelle Analyse, die antritt, um diese beiden Strömungen in einer Atmosphäre großer sozialer Unruhe und einer Krise der Institutionen zu überwinden. Die Institution ist für die institutionelle Analyse die (grundsätzlich verborgene) Form, welche Produktion und Reproduktion der herrschenden sozialen Beziehungen annehmen. Ihre Krise bewirkt die Öffnung eines kritischen Raumes, den sich die institutionelle Analyse zu erforschen vornimmt: Sie geht von der Institution selbst aus, um deren materielle Grundlage, ihre Geschichte sowie die ihrer Mitglieder, ihren Ort in der technischen und sozialen Arbeitsteilung sowie die Beziehungen, die die Institution strukturieren, aufzuzeigen und zu analysieren. Wie? In erster Linie dadurch, dass in der institutionellen Analyse nicht nur die falsche Neutralität der (Psycho‑)AnalytikerIn bzw. der PädagogIn eingestanden wird, sondern auch die Folgen der Intervention, die jeder analytische oder erzieherische Prozess mit sich bringt. Zweitens geht es um die Freisetzung der gesellschaftlichen Rede, des kollektiven Ausdrucks sowie einer „Politik“ (oder vielmehr Mikropolitik) der Begehren, und zwar durch die Einbeziehung sämtlicher Mitglieder der Institution in den Prozess der institutionellen Analyse. Das ist es auch, wie Félix Guattari dieses Vorhaben beschreibt: „Die Neutralität ist eine Falle: Man ist immer in die Dinge verwickelt. Es ist besser, sich dessen bewusst zu werden, um einen Beitrag dazu zu leisten, dass unsere Interventionen so wenig entfremdend wie möglich sind. An die Stelle einer Politik der Unterwerfung, der Identifikation, der Normalisierung, der sozialen Kontrolle, der semiotischen Zurichtung von Menschen, mit denen wir es zu tun haben, lässt sich eine Entscheidung für das Gegenteil setzen, nämlich für eine Mikropolitik, die – ungeachtet des geringen Gewichts, über das wir verfügen – in der Lage ist, Druck in Richtung eines Prozesses der Ententfremdung, einer Befreiung der Äußerung zu entfalten, um eine Benutzung der ‚Ausgänge‘, das heißt der ‚Fluchtlinien‘ aus den sozialen Stratifikationen zu ermöglichen.“ Und weiter: „Für eine tatsächliche Analyse […] bestünde das Hauptproblem nicht in der Interpretation, sondern in der Intervention. Was kann man tun, um dieses oder jenes zu verändern?“[2]

Zweifellos war dies nicht die einzige Art und Weise, wie in der institutionellen Analyse die Ebene der Analyse mit jener der Handlung verknüpft wurde. Aufgrund ihrer Ursprünge in Pädagogik und Psychotherapie sind die Institutionen, auf die sie sich im Konkreten primär bezieht, die Schule und die (psychiatrische) Klinik. Diese werden jedoch von Anfang nicht als isolierte Räume betrachtet, sondern einem Verständnis unterworfen, das den Zusammenhang des institutionellen Systems im Staat vermittelt und artikuliert sieht. Dadurch werden institutionelle Analyse und Aktivismus bzw. politisches Handeln in ein direktes Verhältnis zueinander gebracht: In letzter Instanz wird der Staat stets auf Gewalt zurückgreifen, wenn er die Stabilität des institutionellen Systems in Gefahr sieht. Dadurch wird es unmöglich, die Institution „zu entdecken“ oder zu analysieren, ohne dass es früher oder später zu irgendeiner Form der „Auseinandersetzung“ und Erfahrung im starken Sinn des Wortes kommt – also zu einer Form von Handlung, von Militanz.

Obwohl manche Bücher dazu neigen, Félix Guattari als Vertreter der institutionalistischen Bewegung auszuschließen, prägt gerade dieser ungewöhnliche und ergiebige Denker, Analytiker und Aktivist den Begriff der „institutionellen Analyse“, und zwar um 1964/1965 im Rahmen einer Sitzung der Reflexionsgruppe zu institutioneller Psychotherapie.[3] Er reagierte damit auf die Notwendigkeit einer doppelten Abgrenzung: Einerseits ging es um eine Abgrenzung gegenüber der von Daumezon, Bonafé und Le Guillant geprägten Strömung (diese drei zeichneten für das Aufkommen des Begriffs „institutionelle Psychotherapie“ zur Zeit der französischen Befreiung verantwortlich), welche die Frage der Analyse auf den Bereich innerhalb der Mauern der psychiatrischen Institution reduzierte, sie auf diese Weise aus dem Zusammenhang des Sozius herauslöste und den Anspruch erhob, eine Ententfremdung der sozialen Verhältnisse in der Klinik sei über eine Arbeit zu erzielen, die sich auf die unterschiedlichen Bereiche des eigenen Terrains beschränkt. Andererseits handelte es sich um eine Abgrenzung gegen die Spezialisierung der analytischen Praxis, die die Analyse der ausschließlichen Verantwortung einer „ExpertIn“ oder Gruppe von „ExpertInnen“ übertrug und diesen somit eine außerordentliche Macht verlieh: „Die Analyse macht nur dann Sinn, wenn sie nicht länger die Angelegenheit einer SpezialistIn, einer einzelnen PsychoanalytikerIn oder auch einer analytischen Gruppe ist, die sich allesamt als Machtformation konstituieren. Ich glaube, man muss einen Prozess initiieren, der aus dem hervorgeht, was ich als analytische Äußerungsgefüge bezeichnet habe. Diese Gefüge setzen sich nicht nur aus Individuen zusammen, sondern sind zudem von bestimmten sozialen, ökonomischen, institutionellen, mikropolitischen Funktionsweisen abhängig.“[4] In diesem Sinne sollte die institutionelle Analyse die sozialen Bewegungen als privilegierte analytische Äußerungsgefüge betrachten und in der feministischen Bewegung sowie der Bewegung der freien Radios dementsprechende Beispiele finden.[5]

Die Praxis der institutionellen Analyse wurde im Umfeld der Zeitschrift Recherches sowie in der FGERI (Fédération des groupes d’études et de recherches institutionelles) weiterentwickelt und vorangetrieben. Hier versammelten sich verschiedene Psychiatriegruppen, die sich für die institutionelle Therapie interessierten, Gruppen von LehrerInnen, die aus der Freinet-Bewegung[6] hervorgingen, Gruppen von Studierenden, die mit den BAPU (Bureaux d’aide psychologique universitaire) in Verbindung standen, ArchitektInnen, StädteplanerInnen, SoziologInnen, PsychosoziologInnen … Diese Anreicherung ließ zwei Aspekte in den analytischen Prozess einfließen: einerseits eine „Untersuchung zur Untersuchung“, das heißt eine Analyse, die dem Umstand Rechnung trug, dass „die Untersuchenden ihren Untersuchungsgegenstand nur dann verstehen können, wenn sie sich selbst organisieren und sich Fragen über Dinge stellen, die scheinbar nichts mit ihrem Untersuchungsgegenstand zu tun haben“[7]; andererseits die Idee einer „Transdisziplinarität“ in der Untersuchung, die die Lösung falscher Probleme ermöglichte. In eben diesem Zusammenhang werden schließlich auch jene Schlüsselbegriffe lanciert, die später in die kritischen Sozialwissenschaften einfließen: Analysator, institutionelle Übertragung, Transversalität … Konkret sollte insbesondere die Transversalität zu einem Prinzip werden, das das Rückgrat der Analyse bildete: „Meiner Sichtweise zufolge besteht die Analyse darin, verschiedene Diskurse miteinander zu verknüpfen, sie koexistieren zu lassen – anstatt sie zu homogenisieren oder zu vereinheitlichen –, sie gemäß einem Prinzip der Transversalität anzuordnen und ihre transversale Kommunikation zu bewirken […]. Es geht um Diskurse, die verschiedenen Ordnungen angehören, nicht nur um Diskurse einer allgemeinen Theoretisierung, sondern auch um Mikrodiskurse, die mehr oder weniger stottern und auf der Ebene von Alltagsbeziehungen, Raumbeziehungen etc. angesiedelt sind.“[8]

Angesichts des Glaubens, den die Selbsterfahrungspraxis (sowie ein guter Teil der marxistischen Theorie und Praxis) in Bezug auf das Bewusstsein und die Bedeutung eines Ins-Bewusstsein-Hebens des Latenten unterhielt, unterstrich und betonte die institutionelle Analyse – nicht zuletzt aufgrund ihrer Wurzeln in Psychotherapie und Pädagogik – die Potenz der molekularen Ebenen, den Wert der Mikrodiskurse sowie das Interesse einer kollektiven Arbeit an der Wunschökonomie. In diesem Sinne beharrte sie auf der Bedeutung des analytischen Vektors in den Kämpfen sowie auf dem Beitrag, den dieser zu einer Lösung ihrer Blockaden leisten kann. Guattari schreibt diesbezüglich: „Ich bin davon überzeugt, dass die Klassenkämpfe in den entwickelten Ländern, die Transformationen des alltäglichen Lebens, aber auch alle Probleme, die sich mit der molekularen Revolution verknüpfen, keine Auswege finden werden, solange sich an der Seite traditioneller Theoretisierungsformen nicht eine Praxis und ein Modus sehr spezifischer Theoretisierung entwickelt, der gleichermaßen individuell und massenhaft ist und kontinuierlich auf eine kollektive Wiederaneignung der Fragen der Wunschökonomie zustrebt. […] Immer wenn jemand etwas formuliert, das sie/er für gerecht hält, oder sich in einen Kampf einmischt, den sie/er für wirkungsvoll hält, wird zugleich die Entwicklung einer Art ‚Übergang zum Anderen‘, einer Akzeptanz der heterogenen Singularität, eines militanten Anti-Prozesses notwendig, die mit dem analytischen Prozess zusammenfällt.“[9]

Die Geschichte der institutionalistischen Bewegung hatte zwei Phasen; der Mai 1968 bildete den Moment ihrer Zäsur. Die erste Phase spielte sich im Wesentlichen in Frankreich ab, und ihre konkrete Praxis verblieb innerhalb eines festgelegten institutionellen Rahmens (ein Gymnasium, eine Klinik …). Nach dem Mai 1968 lässt sich in Frankreich einerseits eine Tendenz zur Wiedereingliederung der institutionellen Analyse in den Bereich der SpezialistInnen beobachten (AkademikerInnen oder professionelle PsychosoziologInnen). Unter der Mitwirkung von Figuren wie Georges Lapassade, René Lourau und Michel Lobrot verwandelte sich die institutionelle Analyse in ein vorwiegend universitäres bzw. kommerzielles Produkt. Das Problem dabei bestand jedoch nicht in der Vereinnahmung einer Praxis, die in der Hitze kritischer Dynamiken und sozialer Selbstorganisation entstanden war (eine ewig falsche Problemstellung). Wie schon im Fall der Selbsterfahrung handelte es sich vielmehr um die Umwandlung der institutionellen Analyse in eine formalisierte und abstrahierte „Methode“, wo nicht sogar in das Gegenteil jener Sorgen, Probleme und Beunruhigungen, von denen ausgehend sie formuliert worden war. Andererseits ließ die institutionalistische Bewegung außerhalb Frankreichs, besonders in Italien und Großbritannien, den institutionellen Rahmen vollständig hinter sich, um die Fundamente der Institution anzugreifen und gemeinsam mit der gegenkulturellen Bewegung der 1970er Jahre die Antipsychiatrie sowie die Bildung ohne Schule zu begründen. Wichtige Referenzpersonen in diesem Zusammenhang waren Ivan Illich, David G. Cooper und Franco Basaglia.[10]

 
Partizipative Aktionsforschung

Die AF („Aktionsforschung“, später noch durch „P“ für „partizipativ“ ergänzt) entstand Ende der 1970er Jahre als Widerpart zum Produktivismus und Technizismus von FE (Forschung und Entwicklung). Sie ist das Ergebnis eines Zusammenwirkens kritischer Schulen der Sozialforschung und Sozialpädagogik (besonders der Volksbildung sowie der Theorien und Erfahrungen Paolo Freires und seiner Pädagogik der Unterdrückten), die in Lateinamerika in Verbindung mit der Erwachsenenbildung und dem kommunitären Kampf gegen das tägliche Elend zunehmend präsent waren. Die PAF stand in einem klaren Zusammenhang mit der französischen Strömung der institutionellen Analyse, wenn auch vor allem mit deren „formalisierter“ Version, wie sie von Lapassade, Lourau und Lobrot vertreten wurde; von dieser übernahm sie Schlüsselbegriffe wie Analysator oder Transversalität. Auf die iberische Halbinsel gelangte die PAF schon in den 1980er Jahren durch den Einfluss der so genannten dialektischen Soziologie von Jesús Ibáñez, Alfonso Ortí und Tomas R. Villasante.

Die PAF verfolgte den Anspruch, Forschung und soziale Intervention mit den Kenntnissen, dem Know-how und den Bedürfnissen lokaler Gemeinschaften zu verbinden. Indem sie die Handlung in den Vordergrund rückte, an der jegliche Theorie ihre Gültigkeit zu erweisen habe, räumte sie den praktischen Wissensformen absoluten Vorrang ein. Die Objektivität dieser Wissensformen stellte sich in dem Maße her, wie sich eine Gruppe bildete, und zwar ausgehend von einem interpersonellen Dialog sowie einem Verfahren, dessen Verlauf von den konkreten Elementen zu einer abstrakten Totalität führt, um wieder auf das Konkrete zurückzukommen – wobei nun aber die Bedingungen zu einer Erfassung des Konkreten sowie zur Hervorbringung einer Handlung geschaffen sind (daher weicht das Paradigma der Objektivität jenem der Reflexivität und der Dialogizität und trifft sich mit der feministischen Epistemologie). Zweifellos gilt dies nicht für jede Handlung: Die Handlung, die ein Prozess der PAF hervorbringen soll, muss kollektiv sein und zur Veränderung der Wirklichkeit beitragen, indem sie eine neue und gerechtere Wirklichkeit erzeugt – eine weitere grundlegende Ebene zur Validierung des produzierten Wissens. Auf diese Weise ist die (verändernde) soziale Praxis zugleich Studienobjekt und Resultat der PAF.

Ein anderes wesentliches Element der PAF ist der Bruch mit dem für die klassische soziologische Forschung charakteristischen Verhältnis zwischen dem (die Untersuchung durchführenden) Subjekt und dem (untersuchten) Objekt: Ausgehend von der Anerkennung des Handlungsvermögens eines jeden sozialen Subjekts wird der Versuch unternommen, einen Prozess der Mituntersuchung zu produzieren; in diesem Prozess treten verschiedene Subjekte mit ihrem vielfältigen Know-how nach ethischen Kriterien miteinander in Beziehung. Jene Subjekte, die der untersuchten sozialen Gemeinschaft oder Wirklichkeit nicht angehören, sollten dabei als dynamisierendes, niemals aber überdeterminierendes Element fungieren. Dies erfordert eine absolute Transparenz des Untersuchungsprozesses für alle, die an ihm teilhaben, sowie zudem eine konstante Verknüpfung und Rückeinspeisung zwischen der technischen/wissenschaftlichen Erkenntnis, die im Rahmen des Prozesses ins Spiel gebracht wird (und zwar üblicherweise von außen), und den schon existierenden „populären Wissensformen“: Die Dynamiken der Bildung werden mit solchen der Selbst-in-Wert-Setzung sowie der (diskursiven und reflexiven) Verknüpfung nicht anerkannter Wissensformen kombiniert, und die Aufmerksamkeit gilt stets den unterschiedlichen Ebenen der Subjektivität (Forscher wie Tomás R. Villasante unterscheiden manifeste, latente und profunde Ebenen).[11]

Gewiss verwandelte sich die PAF, als Prozess der formalisierten Aktionsforschung, im Auftrag lokaler Administrationen und innovativer Unternehmen allzu häufig in ein Werkzeug zur Konsenssicherung sowie zur Kanalisierung und Beschwichtigung von sozialer Unzufriedenheit, und zwar in einem Kontext (den 1980er Jahren), in dem die „schweigenden Mehrheiten“ langsam unruhig wurden und man sich der PAF bediente, um diese Mehrheiten selbst für ihre bessere Regierung sprechen zu lassen. Richtig ist aber auch, dass ihre anfänglichen Fragestellungen, einige ihrer Werkzeuge sowie bestimmte Erfahrungen mit der Verknüpfung kollektiver Handlungsweisen – die von der Analyse der eigenen Situationen sowie der Kombination technischer, theoretischer und anderer minoritärer Wissensformen ausgehen – eine Inspirationsquelle für jeglichen Versuch bilden, aus der Untersuchung ein Werkzeug der Veränderung zu machen (wobei es vor allem um jene Zusammenhänge geht, in denen die Partizipation keiner „Einladung“ seitens der Regierungsinstitutionen geschuldet ist, sondern durch das „Eindringen“ lokaler Gemeinschaften zustande kommt – die Unterscheidung stammt von Jesús Ibáñez).[12]

 
Militante Untersuchung gestern und heute

Befragung, Mituntersuchung. Klassenzusammensetzung, Selbst-in-Wert-Setzung. Das Persönliche ist politisch. Von sich ausgehen. Transversalität. Mikropolitik und Wunschökonomie. Befreiung des Ausdrucks. Fluchtlinien. Aktionsforschung. All diese konzeptuellen Werkzeuge tauchen in gegenwärtigen Initiativen, die eine Verbindung zwischen Untersuchung und Handlung, Theorie und Praxis zu schaffen versuchen, neuerlich auf; ebenso wie viele der Beunruhigungen, Themen und Probleme, die in den dargestellten historischen Fundgruben auftraten. Ihre Resonanz finden sie auf seltsame Weise und vor allem in einem völlig anderen Kontext: Während die Erfahrungen, über die wir hier gesprochen haben, in einem Klima ungeheurer sozialer Aufregung und in Verbindung mit sozialen Massenbewegungen entstanden, scheint das Terrain, auf dem die Mehrzahl der gegenwärtigen Initiativen in Erscheinung tritt, beweglicher, wechselhafter, zerstreuter und atomisierter. Was haben die einen mit den anderen gemeinsam, von einer ganzen Reihe von Ausdrücken einmal abgesehen, die die Letzteren von den Ersteren auf nicht immer orthodoxe Weise übernehmen, um sich so in ihre illegitimen Töchter zu verwandeln?

Sehen wir uns die Gemeinsamkeiten näher an: Erstens teilen sie eine starke materialistische Inspiration, die – gegen jeden Idealismus und jede Ideologie – eine Zusammentreffen zwischen Sache und Namen, zwischen der gemeinsamen Sache und dem gemeinsamen Namen sucht. Das heißt: Anstatt sich auf Interpretationen der Welt zu beziehen, die (fast immer) verstaubten Büchern oder Pamphleten entnommen sind, kontrastiert sie diese Interpretationen mit den Elementen der konkreten Wirklichkeit und nimmt von hier aus ihren Weg vom Konkreten zum Abstrakten, um schließlich stets auf das Konkrete sowie die Möglichkeit seiner Veränderung zurückzukommen. Daher rührt die absolute Vorrangstellung, die der Handlung und den Praktiken in all diesen Erfahrungen zugesprochen wird. Es geht also nicht mehr darum, dass wir die Welt schon so lange interpretiert haben und nun die Stunde ihrer Veränderung gekommen sei (wie Marx sagte), sondern vielmehr darum, dass die Interpretation der Welt immer schon mit einer Art von Handlung oder Praxis einhergeht. Die Frage ist nun: Welche Art von Handlung? Trägt sie zur Bewahrung des Status quo bei oder aber zur Produktion einer neuen Wirklichkeit.

Sowohl das Aufnehmen konkreter Elemente als auch die Intervention in diese produziert sich durch die sinnliche Maschine hindurch, die der Körper ist: Der Körper ist die Oberfläche der Einschreibung einer Subjektivität, die in einer bestimmten sozialen Wirklichkeit lebt und handelt. Wir können daher sagen, dass ein weiteres gemeinsames Element – zweitens – in der Kritik aller fleischlosen Theorie besteht, die (fälschlicherweise) vorgibt, sich von einem neutralen Ort her zu äußern, von dem aus sie alles überblickt. Nein, meine Herren: Das Denken durchzieht immer den Körper, und daher handelt es sich stets um ein situiertes, involviertes Denken, das von einer Seite her Aufstellung nimmt. Die Frage ist also, von welcher Seite her nehmen wir Aufstellung? Oder was dasselbe ist, mit wem denken wir? Mit den Arbeitskämpfen, den Dynamiken der Konfliktualität und der sozialen Kooperation, den Frauen, den Verrückten, den Kindern, den lokalen Gemeinschaften, den unterdrückten Gruppen, den selbstorganisierten Initiativen …

Die Gewissheit, dass jede neue Erkenntnisproduktion die Körper und die Subjektivität aller, die am Prozess teilhaben, affiziert und verändert, bildet folglich ein drittes gemeinsames Element. Die Koproduktion kritischer Erkenntnis erzeugt rebellische Körper. Das Nachdenken über rebellische Praktiken verleiht diesen Praktiken selbst Wert und Macht. Das kollektive Denken erzeugt eine gemeinsame Praxis. Deshalb kann der Prozess der Erkenntnisproduktion nicht vom Prozess der Subjektivitätsproduktion abgelöst werden. Und auch nicht umgekehrt. Es hilft wenig, zu den Menschen zu gehen und ihnen zu erzählen, was sie denken müssen, wie sie ihr eigenes Leben und die Welt interpretieren müssen, im Vertrauen darauf, dass diese Informationsübertragung von Bewusstsein zu Bewusstsein irgendetwas zu bewirken imstande ist, in irgendeinem Sinn befreiend wirkt. Es handelt sich um ein allzu oberflächliches Verfahren, das die Macht des Zusammentreffens verschiedener Singularitäten ebenso geringschätzt wie die Kraft eines gemeinsamen Denkens und einer gemeinsamen Äußerung. Daher rührt das Interesse an einer Verknüpfung kollektiver Formen des Denkens und der Untersuchung: Die Praktiken der Mituntersuchung, der Selbsterfahrung sowie der Transversalität zielen allesamt in diese Richtung.

Als letztes gemeinsames Element lässt sich schließlich die Vorrangstellung identifizieren, die den Zielen sowie dem Prozess gegenüber jeglicher Art von formalisierter Methode eingeräumt wird. Die Methode, die vom Kontext und den Sorgen, aus denen sie erwächst, abstrahiert wird, verwandelt sich in ein Korsett, das die wahrhaftige Verbindung zwischen Erfahrung und Denken, zwischen Analyse und einer Praxis der Veränderung unmöglich macht; sie wird zu einer Art von ideologischem Raster, das die Verschiebungen angesichts der neuen Probleme und Beunruhigungen blockiert, die der Prozess im Zuge seines Voranschreitens aufwirft. Die durch den Prozess der militanten Untersuchung angestoßenen wirklichen Operationen sind wichtiger als jede Methode. In diesem Sinn ist die militante Untersuchung immer eine Reise mit offenem Ende: Wir kennen zwar ihren Ausgangspunkt und ihre Ausgangsbedingungen, wissen aber nicht, wohin sie uns führt.

Tatsächlich erfahren alle diese Elemente, die den vergangenen Erfahrungen und den aktuellen Initiativen gemeinsam sind, in den Letzteren eine hybride, stotternde und neue Abwandlung. Wie gesagt, der Kontext ist ein anderer. Viele der gegenwärtigen Formen militanter Untersuchung oder der Aktionsforschung bringen tatsächlich eine Anstrengung zum Ausdruck, die ein Einfrieren der realen Konflikte ebenso wenig länger hinnehmen will wie den Umstand, dass rebellische Wirklichkeiten zu identitären und aufgesplitterten Widerstandslogiken verkommen, wie dies insbesondere im nördlichen Teil des Globus in den 1980er und einem Großteil der 1990er Jahre geschah. Damit brechen sie sowohl mit dem voluntaristischen Aktivismus, der jene „Jahre des Winters“ kennzeichnete, als auch mit seinem Kontrapunkt, nämlich einer kühlen Vision von Erkenntnis, die diese von allen vitalen, produktiven, affektiven und machtvollen Zusammenhängen abtrennt. In Verbindung mit einer sozial atomisierten Wirklichkeit, in der sich die starken Gemeinschaften für immer in ihre Bestandteile aufgelöst zu haben scheinen und in der große Mobilisierungen auftauchen und wieder verschwinden, ohne Spuren von bleibender Sichtbarkeit zu hinterlassen, wird dadurch das Problem des „Übergangs zum Anderen“, der Beziehung mit den anderen, ins Zentrum gerückt. Auf diese Weise wird es möglich, Licht auf ein gemeinsames Handlungsdenken zu werfen, das nicht im kleinen „Wir“ des Grüppchens oder der Splittergruppe verharrt.

In diesem neuen Kontext und jenseits der Filiationen mit der Vergangenheit ist es möglich, drei gegenwärtige Forschungslinien zwischen Untersuchung und Militanz aufzuspüren: Zwischen diesen gibt es zwar Berührungspunkte und Resonanzen, sie gehen jedoch auch mit je spezifischen Problemen einher. Versuchen wir uns, um diesen Text abzuschließen, an einer (zweifellos reduzierenden) Zusammenfassung, indem wir eine kleine Kartographie der militanten Untersuchung heute entwerfen:[13]

1)      Einerseits begegnen wir einer ganzen Reihe von Erfahrungen mit Formen der Erkenntnisproduktion von/gegen Herrschaftsmechanismen; diese kombinieren die von ExpertInnen formulierte Kritik am System mit einer Potenzierung minoritärer Wissensformen sowie mit einem Anstoßen von kollektiven Erkenntnisprozessen im Angesicht der herrschenden Tendenz zur Individualisierung und Privatisierung von Erkenntnis (durch Mechanismen wie Patentgesetzgebung und Copyright oder auch die Notwendigkeit, einen eigenen Lebenslauf zu schreiben). In diesen Rahmen schreibt sich das kollektive Entwerfen von Kartographien im Zuge von Mobilisierungsprozessen[14] ebenso ein wie die Verbindungen von ExpertInnenwissen und minoritärem Wissen in Erfahrungen wie der von Act-Up[15] oder auch klassischeren – deswegen jedoch nicht weniger wichtigen – Initiativen: etwa Untersuchungsinitiativen, die von AktivistInnengruppen im Zuge einer Klageerhebung vorangetrieben werden, um in Bereiche zu intervenieren, die einer spezifischen strukturellen Gewalt unterworfen sind.[16] Die in Barcelona im Jänner 2004 abgehaltene Tagung mit dem Titel Investigacciò: Jornades de Recerca Activista ermöglichte ein sehr wichtiges Aufeinandertreffen von Erfahrungen dieser Art.[17]

2)      Andererseits kann ein Zusammenhang von Intitiativen identifiziert werden, die sich an der Hervorbringung eines Denkens versuchen, das von den eigenen Praktiken der Veränderung, von deren Innerem ausgeht, um diese Praktiken selbst zu potenzieren und voranzutreiben, und zwar in einer virtuosen Bewegung von der Praxis zur Theorie und zurück zur Praxis; diese Bewegung wird mitunter durch das singuläre Zusammentreffen ungleicher Subjektivitäten angestoßen[18], in anderen Fällen setzt sie sich aufgrund der Intiative von Personen in Gang, die selbst Teil der in Frage stehenden Praxis sind.[19]

3)      Schließlich können wir noch von jenen Aktivitäten sprechen, die die Untersuchung als Hebel der Anrufung, der Subjektivierung und der politischen Neuzusammensetzung ansetzen; Initiativen, die Befragungsmethoden, Interviews und Diskussionsgruppen als Gelegenheit dafür verwenden, mit anderen zu sprechen und sich untereinander zu bereden, um auf diese Weise den Distanzen im hyperfragmentierten sozialen Raum zu trotzen und den Versuch einer Mitteilung der eigenen Wirklichkeit zu wagen, auf der Suche nach Gemeinbegriffen zur Beschreibung dieser Wirklichkeit sowie nach Formen des Widerstands, der Kooperation und der Flucht, die die Wirklichkeit durchlöchern und dem zapatistischen „fragenden Voranschreiten“ Materialität verleihen.[20]

Die groben und vielleicht sogar ungeschickten Linien dieser Kartographie (die zur Präzisierung dem kritischen Auge so vieler unterworfen werden müsste, die militante Untersuchungen durchführen) lassen sich sehr konkret aufzeichnen: So treten die Umrisse einer reichen, hybriden und virtuosen sozialen Zusammensetzung hervor, die von einem starken Bedürfnis nach Veränderung durchdrungen ist und nach einer Wiederaneignung ihrer Befähigung zur Erschaffung von Welten strebt. Mit diesem Ziel erfindet und erzeugt sie Werkzeuge, mit denen sie sich selbst befragt, andere befragt sowie die Wirklichkeit befragt, in die sie eingeschrieben ist, um an ihrer Oberfläche festzuhalten und diese nach Möglichkeit zu erschüttern. Zu ihren wichtigsten Ausgangsmaterien zählen das Wort, Bilder sowie die Praxis der Beziehung.

                     


[1] Vgl. „Gemeinbegriffe, Teil 1: ArbeiterInnenbefragung und ArbeiterInnen-Mituntersuchung, Selbsterfahrung“ im transversal webjournal Militante Untersuchung: http://transform.eipcp.net/transversal/0406/malo/de.

[2] Jacky Beillerot, „Entrevista a Félix Guattari“ in: Félix Guattari et al., La intervención institucional, Mexico: Folios, 1981, S. 113 u. 111.

[3] Konkret handelte es sich dabei um die GTPSI (Groupe de travail de psychothérapie et sociothérapie institutionnelles [Arbeitsgruppe zu institutioneller Psychotherapie und Soziotherapie]), die sich in den Jahren 1960–1965 um François Tosquelles sammelte.

[4] Jacky Beillerot, „Entrevista a Félix Guattari“, op.cit., S. 103.

[5] Für nähere Ausführungen zu diesen Gefügen vgl. Félix Guattari, Plan sobre el planeta. Capitalismo mundial integrado y revoluciones moleculares, Traficantes de sueños: Madrid 2004.

[6] Die Freinet-Bewegung war eine pädagogische Bewegung kooperativer und experimenteller Schulen, die vom kommunistischen französischen Lehrer Célestin Freinet Ende der 1920er Jahre gegründet wurde und internationale Bedeutung erlangte.

[7] Jacky Beillerot, „Entrevista a Félix Guattari“, op.cit., S. 96.

[8] Ebd., S. 106.

[9] Ebd., S. 105. Die Verbindung molekularer Revolutionen mit einer echten sozialen Massenrevolution wurde nach dem Mai 1968 für Félix Guattari zur zentralen Frage.

[10] Für einen Überblick über Inhalt und Geschichte einiger Erfahrungen mit der institutionellen Analyse vgl. Juan C. Ortigosa (Hg.), El análisis institucional. Por un cambio de las instituciones, Madrid: Campo Abierto Ediciones 1977; vgl. hierzu auch insbesondere die Texte von Félix Guattari sowie des Bildungskollektiv CERFI.

[11] Tomás R. Villasante, „Socio-praxis para la liberación“, sowie außerdem Fals Borda, Villasante, Palazón et al., Investigación-Acción-Participativa, Documentación Social 92: Madrid 1993.

[12] Ein exzellente Zusammenfassung der grundlegenden Elemente der PAF findet sich in Elena Sánchez Vigil, „Investigación-acción-participante“, in: TrabajoZero, Dossier metodológico sobre coinvestigación militante, Madrid, September 2002, S. 3–8. Für eine ausführlichere Analyse zum Kontext, in dem die PAF sowie ihre epistemologischen und methodologischen Grundlagen entstehen, sowie für einige interessante Beispiele vgl. das Buch von Luis R. Gabarrón und Libertad H. Landa, Investigación participativa, Cuadernos Metodológicos N. 10, Madrid: CIS 1994.

[13] Es handelt sich hierbei um eine in Madrid ausgearbeitete Kartographie, was ihren Blick stark bestimmt. Daher rührt ihr rein provisorischer, partieller und versuchsweiser Charakter. Dieselbe Kartographie findet sich in: Sánchez, Pérez, Malo und Fernández-Savater, „Ingredientes de una onda global“, unveröffentlichtes Manuskript, entstanden im Rahmen der Untersuchung Desacuerdos: www.desacuerdos.org. – Eine zusätzliche Anmerkung aus dem Jahr 2007: Es gab einige, die diese Kartographie als eine Art Taxonomie militanter Untersuchung lasen, die eine Reihe von Modellen etablierte, unter denen sie sich entscheiden mussten. Dies war in keinem Moment intendiert: Vielmehr geht es um ein Diagramm zur Orientierung, mit dem wir uns den sehr unterschiedlichen Praktiken annähern können, die in dem Buch Nociones Comunes vorgestellt werden.

[14] Beispiele für eine solche Praxis sind die Landkarten des Bureau d’Etudes sowie der Université Tangente zu multinationalen Netzwerken (http://utangente.free.fr); außerdem die Landkarten der Grupo de Arte Callejero aus Buenos Aires zu Formen des Widerstands (http://gacgrupo.ar.tripod.com); die Landkarten, die über/gegen das Forum 2004 in Barcelona entwickelt wurden (www.sindominio.net/mapas), oder auch die Kartographie der Meerenge von Gibraltar (http://areaciega.net/index.php/plain/cartografias/fadaiat/cartografia_del_estrecho), die von Indymedia Estrecho (http://estrecho.indymedia.org/index.php) und dem Netzwerk Dos Orillas (http://www.redasociativa.org/dosorillas) erstellt wurde.

[15] Act-Up ist eine Organisation von HIV-Positiven, die in den USA nach der „Aids-Krise“ gegründet wurde und auch in Frankreich äußerst präsent ist; im Rahmen von Act-Up wurde medizinisches Wissen mit dem Wissen der organisierten HIV- Infizierten sowie dem Wissen der Netzwerke ihrer FreundInnen und Familienangehörigen kombiniert (für mehr Information vgl. http://www.actupny.org und http://www.actupparis.org). Im spanischen Staat finden wir solche Beispiele in der Erfahrung des Laboratorio Urbano (in dem architektonisch-urbanistisches Wissen, nachbarschaftliches Wissen und Wissen von HausbesetzerInnen zusammenfließt, um eine Stadtplanung von unten in Gang zu bringen, die mit der direkten Erfahrung des Wohnens in der Stadt verbunden bleibt; vgl. http://www.laboratoriourbano.tk) bzw. der Grupo Fractalidades en Investigación Crítica (in der sich psycho-soziologisches Wissen, migrantisches Wissen und aktivistisches Wissen in einer sozialen Untersuchung vermengt; vgl. http://psicologiasocial.uab.es/es/node/193).

[16] Beispiele im spanischen Staat bilden die Ecologistas en Acción (http://www.ecologistasenaccion.org) oder auch das Kollektiv Al Jaima, das in der geopolitischen Gegend der Meerenge von Gibraltar tätig ist.

[18] Das Colectivo Situaciones ist ein sehr interessanter Versuch in diesem Sinne, wenn man an seine Workshops in Zusammenarbeit mit verschiedenen Initiativen der Gegenmacht denkt (vgl. http://www.situaciones.org). Es können auch andere Versuche als Beispiele hervorgehoben werden: etwa die Workshops der University of the Poor – http://www.universityofthepoor.org – in den USA oder einige der Befragungen und Interviews, die von der Zeitschrift DeriveApprodi (http://www.deriveapprodi.org) durchgeführt wurden.

[19] Versuche dieser Art wurden unsystematisch in Sozialzentren sowohl in Italien als auch im spanischen Staat durchgeführt.

[20] In diesem Rahmen verorten sich die vielfältigen Versuche der inchiesta und conricerca, die in Italien erprobt werden und deren Entwicklung in Zeitschriften wie DeriveApprodi und Posse verfolgt werden kann; zu nennen sind weiters die Anstrengungen des deutschen Kollektivs Kolinko (mit ihren Befragungen im Call Center; vgl. http://www.nadir.org/nadir/initiativ/kolinko) und in Spanien einerseits den Werdegang der Precarias a la deriva (mit ihrem Prozess der Aktionsforschung, die von der Prekarisierung des Lebens ausgehen und gegen diese angehen; vgl. hierzu „Fragen, Illusionen, Schwärme, Meuten und Wüsten. Zu Untersuchung und Militanz der Precarias a la deriva“ sowie http://www.sindominio.net/karakola/precarias.htm), andererseits das Colectivo Estrella (mit ihren Interviews zur Prekarität und zu Antikriegsmobilisierungen; vgl. http://www.nodo50.org/tortuga/article.php3?id_article=2939) sowie Entránsito (mit ihrer mit MigrantInnen und Prekären durchgeführten Befragung und Agitation; vgl. http://estrecho.indymedia.org/newswire/display/7778/index.php).