Polyphone Ästhetik
Eine kritische Situierung
ISBN 978-3-903046-24-5
178 Seiten, broschiert, 12,-- €
Eine polyphone Ästhetik erwächst aus der Dringlichkeit und der Freude, mit verschiedenen Stimmen zu arbeiten und durch heterogene Positionen zu denken, ohne die Differenzen, die der Polyphonie immanent sind, zu neutralisieren. In diesem Sinne möchte das vorliegende Buch den selbstgerechten Autoritätsanspruch der westlichen Ästhetik unterwandern und produktiv verunsichern. Zugleich folgt es dem Begehren nach kollektiven Formen des sinnesbezogenen Denkens und Arbeitens.
Seine Beiträge befassen sich mit so unterschiedlichen ästhetischen Dimensionen wie den (post-)kolonialen Implikationen der documenta 14 in Athen, dem Rassismus von Kants Ästhetik, kultureller Aneignung in der Popmusik, Dirty Aesthetics oder dekolonialer Affektivität, wobei auch ko-autor*innenschaftliche und kollektiv gegendisziplinäre Formen des Theoretisierens erprobt werden. Seine besondere Relevanz erweist der Band nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer zunehmend gewaltvollen Aneignung ästhetischer Praktiken und Theorien durch die (Neue) Rechte, der es klar entgegenzutreten gilt. In diesem Sinne impliziert Polyphonie ein politisches Sprechen, das seine Stärke darin findet, sich in seiner Positionierung angreifbar zu machen sowie in seiner ästhetischen Offenheit unabgeschlossen zu bleiben.
Buchpräsentationen / Interviews / Rezensionen
- Rezension von Anna Bromley und Michael Fesca, Springerin 1/2021, https://www.springerin.at/2021/1/
INHALT
Polyphone Ästhetik. Ein Anfang
Sofia Bempeza, Christoph Brunner, Katharina
Hausladen, Ines Kleesattel, Ruth Sonderegger
Am Küchentisch.
Ein Streitgespräch mit der Ästhetik
Sofia Bempeza, Christoph Brunner, Katharina
Hausladen, Ines Kleesattel, Ruth Sonderegger
Politik des Bezeichnens.
Formen der Aneignung in der Popmusik
Katharina Hausladen
Elemente einer postkolonialen Genealogie der westlichen Ästhetik
Ruth Sonderegger
Vom Sensus Communis zu den Dirty Aesthetics.
Für eine entgrenztere Theoriepraxis
Ines Kleesattel
Die Eule der Minerva de-rationalisieren oder: den
postkolonialen Ansatz der documenta 14 situieren
Sofia Bempeza
Affekt und dekoloniale Aisthesis als anderes Wissen
Christoph Brunner
Earthly Relational Aesthetics.
Eine post-koloniale Differenzierung mit Glissant
Christoph Brunner, Ines Kleesattel
Es war einmal eine Ästhetik (die hatte sich selbst sehr lieb)
Sofia Bempeza, Ines Kleesattel, Ruth Sonderegger
Bibliografie