YANAK UYWAÑA. Die gegenseite Erziehung der Künste
ISBN 978-3-903046-43-6
40 Seiten, € 10,00
Aus dem bolivianischen Spanisch von Alice Creischer
Herausgegeben von Max Jorge Hinderer Cruz
Elvira Espejo Ayca ist Künstlerin, Musikerin, Weberin und Erzählerin in der oralen Tradition ihres Herkunftsortes, dem Allyu Qaqachaka in Oruro, Bolivien. In ihrem Text YANAK UYWAÑA. Die gegenseite Erziehung der Künste spricht sie von Vernunft und Ästhetik als Instrumenten der westlichen philosophischen Vorherrschaft, die eine Form der Legitimierung des kolonialen Extraktivismus darstellt – Extraktivismus von Rohstoffen, Kulturgütern und Wissensformen gleichermaßen. Kunstgalerien, schreibt Espejo, sind Teil dessen, wie eine hierarchisierte epistemische Geopolitik funktioniert. Im vorliegendem Essay diskutiert Elvira Espejo Ayca Paradigmenwechsel in unserem Kunstverständnis, die sich aus der sprachlichen Terminologie der Aymara-Sprache und aus dem Leben in den indigenen Gemeinschaften selbst ergeben, durch die Schaffung von Kulturgütern und Informationsressourcen, die zum Verständnis der gegenseitigen Erziehung als neue Lebensvision und auch als Mittel des antikolonialen Widerstands beitragen.
Elvira Espejo Ayca ist Direktorin des Nationalen Museums für Ethnologie und Folklore (MUSEF) in La Paz. Die vorliegende Übersetzung von YANAK UYWAÑA. La crianza mutua de las artes, erschienen bei PCP – Programa Cultura Política, La Paz, entstand im Rahmen der Ausstellung Potosí-Prinzip – Archiv, ein Projekt von Alice Creischer und Andreas Siekmann, als Teil des gleichnamigen Seminars im Dekolonialen Studienprogramm der Akademie der Künste der Welt/Köln.
Diese Publikation wurde im Rahmen der Veranstaltungsreihe Dekoloniales Studienprogramm (2022-2023) von der Akademie der Künste der Welt/Köln gefördert.