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02 2013

„Ich lebe wie diese Tiere, die Fledermäuse … nur in der Nacht“

Gespräch mit Simo, geführt von Birgit Mennel

Simo Kader

Übersetzt von Stefan Nowotny

Simo ist 28 Jahre alt und lebt seit knapp 10 Jahren in Europa, wo er sich in verschiedenen Nationalstaaten, etwa in Italien, in Österreich und in der Schweiz, vergeblich um seine Legalisierung bemüht hat. Simo spricht Darija und Arabisch sowie Italienisch und Französisch. Das Gespräch wurde auf Französisch aufgezeichnet und für die Zwecke dieser Publikation bearbeitet.

 
Kannst du mir zunächst erzählen, warum du Marokko verlassen wolltest und wie du dich schließlich auf den Weg gemacht hast?

In Marokko habe ich Fußball gespielt, und als unser Team zu einem Match in Frankreich eingeladen wurde, war das für mich eine wunderbare Gelegenheit, da ich nicht in einer jener marokkanischen Städte gelebt habe, die an Spanien grenzen. Wenn man z. B. Tanger hernimmt, dann ist das eine Stadt, die nur sieben Kilometer von Spanien entfernt liegt. Für die Leute, die in Tanger leben, ist es also etwas einfacher, das Land zu verlassen. Für mich aber war das ein bisschen schwieriger, da ich in einer Stadt gewohnt habe, die 90 Kilometer von Casablanca entfernt liegt. Als mir klar wurde, dass ich das Land verlassen wollte, wusste ich auch, dass ich nicht wenig Geld für die Reise brauchen würde. Die Sache mit dem Match in Bordeaux hat sich also gut getroffen, es war wie gesagt eine gute Gelegenheit. Ich bin so direkt nach Frankreich gekommen, und danach bin ich nach Italien weitergereist.

 
Deine Entscheidung, das Land zu verlassen, ist aber doch nicht vom Himmel gefallen?

Aber nein! Ich wollte seit langem das Land verlassen. In Marokko habe ich keine Zukunft für mich gesehen. Ich habe Fußball gespielt und ich habe manchmal gearbeitet, aber ich habe keine Zukunft gesehen: die meiste Zeit habe ich nichts gemacht, ich hatte nichts zu tun. Und selbst wenn du arbeitest, z. B. als Fußballer, dann lebst du immer nur von der Hand in den Mund. Du denkst bloß an heute und morgen, aber du kannst an keine Zukunft denken oder sie auch nur sehen, denn in Marokko, in Afrika – da gibt es keine Zukunft. Du lebst von Tag zu Tag und verdienst gerade mal genug Geld, um dir Zigaretten und was zum Essen zu kaufen. Ich habe also mit meiner Familie gesprochen und ihnen erzählt, dass ich das Land verlassen will. Ihre Antwort war, dass ich Frankreich nicht kennen würde; und dann haben sie mir viel Glück gewünscht und gesagt, dass es mein eigenes Leben ist und dass ich ja kein Kind mehr bin.

Als ich schließlich (in Europa) angekommen bin, hätte ich mir nicht vorstellen können, die Art von Leben zu leben, die ich jetzt lebe. Ich dachte daran, weiterhin Sport zu machen. Ich wollte nach wie vor Fußball spielen, das war meine Idee, immer noch Fußball. Aber ich fand keine Gelegenheit dazu – wegen der Papiere. Ich stellte mir vor, dass ich ein Team finde, bei dem ich Fußball spielen kann. Noch 2010 spielte ich z. B. mit einem Team in Salzburg, weil sie mich selbst mit der weißen Karte akzeptiert haben, aber ich konnte nur am Training teilnehmen, nicht in den offiziellen Matchs. Ich durfte also nicht weitermachen, weil ich keine Dokumente hatte. Nur diese weiße Karte, die Asylkarte. Siehst du: Diese Karte hat keinen Wert, du bist ein Nichts mit dieser Karte.


Wie alt warst du, als du Marokko verlassen hast?

Ich weiß nicht mehr genau, vielleicht 20 oder 21.

 
Und hast du nicht mit deinen Freunden in Marokko darüber gesprochen, dass du weggehen wolltest?

Nein, mit niemandem.

 
Kanntest du denn nicht noch andere, die weggehen wollten?

Doch, sicher. Viele meiner Freunde wollten nach Europa gehen. Die Mehrheit hat aber niemals das Land verlassen, insbesondere weil es ihnen an den dafür nötigen Mitteln gemangelt hat, aber auch, weil es manchmal nur ein Traum ist, der niemals in Erfüllung geht aufgrund von familiären Bindungen etc.


Und warum Europa? Was habt ihr euch von Europa erwartet?

Das hat ganz einfach damit zu tun, dass Europa gleich neben Marokko liegt.


Andernfalls hätte es genauso gut z. B. Kanada sein können?

Kanada ist etwas anderes, das ist weit weg und die Reise ist sehr teuer. Außerdem kenne ich die Mentalität in diesem Land nicht, ich verstehe aber die Mentalität der Leute in Europa. Ich weiß nicht, ich wollte das Risiko, mit den Leuten in Kanada oder Amerika zu leben, nicht auf mich nehmen. Ich habe einen Bruder, der in Kanada lebt und der nicht so einfach nach Marokko zurückkehren kann, weil er dort einen Bankkredit laufen hat und die Mittel nicht findet, um ihn zurückzuzahlen. Das ist auch eine der Möglichkeiten, nach Kanada oder Amerika zu gehen … Es gibt keine Zukunft in Marokko, und in den USA, in Kanada oder eben auch in Europa siehst du Leute, die reich sind und ein ruhiges Leben führen. Für uns gibt es nichts von alledem. Und dann beginnst du daran zu denken, dass du woanders hingehen könntest, um auch ein schönes Leben zu leben. Was mich angeht, so bin ich nach Europa gegangen, weil ich als Marokkaner die europäische Mentalität kenne.


Was hast du gemacht, bevor du in Österreich um Asyl angesucht hast? Du hast mir erzählt, dass du erst 2010 nach Österreich gekommen bist, nachdem du bereits etliche Jahre in Europa verbracht hattest. Was hast du in diesen Jahren gemacht?

Als ich in Italien war, hatte ich eine Wohnung und ich hatte Arbeit. Italien ist Italien. Aber weißt du, die Arbeit, die ich dort gemacht habe, z. B. in Milano … kennst du Milano? Ich frage deshalb, weil es dort nicht nur Leute gibt, die in der Schattenwirtschaft arbeiten, viele arbeiten vor allem mit … naja, Haschisch, Kokain, kurz, mit den verschiedensten Arten von Drogen. Sehr oft ist das die einzige Art von Arbeit, die man in Italien finden kann, wenn man Sans-Papiers ist.

Ich habe mit dieser Arbeit begonnen, weil ich dort niemanden kannte, der mir eine reguläre Arbeit hätte anbieten können; ich war zunächst in anderen Städten in Italien, um eine Arbeit zu finden, aber ich hatte kein Glück, vor allem weil ich ein Sans-Papiers bin. Weil ich also keine Familie habe in Italien bzw. in Europa, war ich gezwungen, diese Arbeit zu nehmen, um die nötigen Mittel zu finden für eine Wohnung, in der ich schlafen kann und für ein bisschen Geld, um zu leben. Es ist eine einfache und zugleich eine sehr gefährliche Arbeit; ich sage einfach, weil das dafür notwendige Material leicht zugänglich ist, da die Mehrheit der Nordafrikaner, die ich in Mailand kennengelernt habe, dieser Art von Tätigkeit nachgehen. Und wenn du im großen Stil verkaufst, dann ist es von Vorteil, jemanden zu kennen, der für dich auf der Straße verkauft; das ist das erste, was man macht – in der Straße verkaufen, wenngleich es auch das gefährlichste ist.

Hier in Österreich dagegen kann ich als Sans-Papiers überhaupt nicht arbeiten, ich kann keiner regulären Arbeit nachgehen und noch nicht einmal einer Schattenarbeit. Ohne Papiere kannst du gar nichts tun. Deswegen ist das Einzige, was mir bleibt: zu vergessen. Ohne Arbeit, ohne irgendetwas, machst du Dinge, um dir die Zeit zu vertreiben, um nur bloß nicht daran zu denken, in welcher Situation du dich befindest. Ich will nicht mehr ständig über meine Probleme nachdenken.


Ökonomisch gesehen findest du dich also hier am Ende in der gleichen Situation wieder, die du schon aus Marokko kanntest – nur dass du nicht mehr mit deiner Familie lebst und immer wieder Probleme mit der Polizei hast?

Na hör mal, wenn du in Marokko 100 Euro verdienen willst, dann musst du wirklich viel arbeiten, und du musst bereit sein, wirklich alles zu machen. 100 Euro hier in Europa zu verdienen ist dagegen relativ einfach: du nimmst ein Risiko in Kauf und entweder verdienst du Geld oder du landest im Gefängnis. Es gibt niemanden, der dir 100 Euro schenkt. Egal ob du 100 Euro, 1000 Euro oder 10.000 Euro verdienen willst, du gehst dieser Tätigkeit nach. Die Höhe der Einkünfte hängt lediglich von den Klient_innen ab. Das einzige, was es wirklich zu beachten gilt, sind die Tage, an denen du arbeitest, weil die Polizei nicht immer aktiv ist. Und das muss man begreifen. Ich weiß das, weil ich die nötige Erfahrung habe: ich bin schon mehrmals gescheitert, wie z. B. in Mailand, wo ich an Orten Drogen verkauft habe, an denen man zwar viel Geld verdienen kann, aber auch viele Risiken in Kauf nehmen muss. 


Hast du dich um Legalisierung bemüht, während du in Italien warst?

Sicher, ich hab etwa versucht, zu heiraten, aber niemals um Asyl angesucht. In Italien sucht niemand um Asyl an, weil man dort kein Asyl bekommt, wenn man aus Marokko bzw. aus Nordafrika ist. Ich habe acht Jahre in Italien verbracht, und das war vor allem eine Zeit des Leidens. Ich war dort im Gefängnis, zuerst ein Jahr und fünf Monate lang, dann noch einmal acht Monate lang – und so ging das danach weiter. Der Grund für meine Inhaftierung war die Arbeit, die ich zu machen begonnen habe. Das erste Mal im Gefängnis war schwierig, weil ich in Marokko niemals im Gefängnis war. Ich wusste noch nicht, wie das Gefängnis funktioniert. Aber das zweite Mal war ich schon erfahrener; ich wusste, was zu tun ist und wie ich den Problemen mit den anderen Insassen aus dem Weg gehen kann – mit Leuten, die Frauen vergewaltigen, die getötet haben etc. Zudem sind im Gefängnis so ziemlich alle Nationen vertreten und man muss also mit allen umgehen können. Man muss auch wissen, wie man sich den Wächtern gegenüber zu verhalten hat, die in aller Regel Rassisten sind, insbesondere gegenüber uns Nordafrikanern. Denn wir sind berühmt dafür, dass wir Drogen verkaufen, das sieht man ja jeden Tag im Fernsehen und dann sind wir auch noch Muslime …

Mittlerweile beschäftige ich mich überhaupt nicht mehr mit Dokumenten und Papieren, und ich denke nicht mehr ans Geld. Ich bin’s einfach leid, ich hab genug davon. Ich will gar nichts mehr. Wenn ich mir die Nachrichten von meiner Mutter und meinem Vater ansehe, ich weiß nicht … sie sind älter geworden und ich auch. Die Erfahrung, die ich hier in Europa gemacht habe, hat mich komplett verändert. In Marokko war ich eine andere Person, ich hatte Freunde, eine Familie. Jetzt lebe ich alleine und habe keine Familie. Ich kenne niemanden.

Verstehst du, wovon ich spreche? Wenn du dir z. B. vorstellst, das Land zu verlassen und nach Marokko zu gehen, ohne Geld, ohne Dokumente, ohne Papiere, ohne irgendetwas dort zu kennen, ohne die Sprache zu kennen. Was wirst du dort tun? Ich bin mir hundertprozentig sicher, du wirst etwas tun; ich weiß nicht genau, was du tun wirst, aber du wirst z. B. beginnen zu stehlen oder Drogen zu verchecken, damit du was zum Essen, zum Rauchen, zum Leben hast.

Was ich in Italien erlebt habe, ist vor allem Rassismus. Denn in Italien sind Leute aus Nordafrika ohne Papiere vor allem im Drogenbusiness tätig, klar doch. Also sind die Italiener_innen gegen die Nordafrikaner_innen, vielleicht nicht zu hundert Prozent, aber zumindest zu fünfzig Prozent. Du merkst es an den Gesten, die dir von den Leuten entgegengebracht werden, auf die du triffst. Als Marokkaner durfte ich z. B. nicht in bestimmte Diskotheken rein. Am Anfang habe ich nicht recht verstanden warum. Ich verstand nicht, worin das Problem liegt. Ich hatte alles, was die anderen auch hatten, aber ich durfte in keine Disko rein.


Hast du nie daran gedacht, nach Marokko zurückzukehren?

Was sollte ich denn dort tun? Ich erzähle dir nochmal was über Mentalitäten: Für mich ist es mittlerweile schwierig geworden, nach Marokko zurückzukehren, und zwar vor allem aufgrund der marokkanischen Mentalität. In Marokko haben die Leute kein wirklich klares Bild von Europa, vom Leiden und den kriminellen Machenschaften, die es hier gibt. Sie glauben immer noch, Europa sei das Paradies. Ohne irgendetwas in der Tasche zurückzukehren ist für mich wirklich schwierig. In Marokko wohnst du bei deiner Familie, und wenn du aufwachst, gibt dir deine Mutter oder dein Vater Geld, um Zigaretten oder was auch immer zu kaufen.

Die Leute haben keine klare Vorstellung von Europa, sie erzählen alles Mögliche. Sie glauben, dass in Europa alles möglich ist. Nach zehn Jahren in Europa verändert sich diese Perspektive allerdings. Und dann kommst du aus Europa zurück, und die Leute sagen: „Schaut euch den an, der war zehn Jahre lang in Europe. Wo sind seine Papiere, wo ist sein Auto?“ Das ist die marokkanische Mentalität: die Leute sehen Luxusautos und sie wollen das gleiche haben, oder sogar noch mehr …


Braucht dich deine Familie?

Es ist normal, dass man seine Familie unterstützt. Aber zurzeit, hier in Österreich, kann ich meiner Familie nicht helfen. Ich habe das getan, als ich in Italien und in der Schweiz war, klar; denn ich konnte dort immerhin ein bisschen Geld verdienen, wenn auch unter großen Risiken. Meine Familie glaubt, dass ich hier ein Leben habe. Wenn ich mit meiner Familie spreche, dann versteht mich niemand.

Aber zurzeit ist mein Leben wirklich sehr kompliziert, denn ich habe in Österreich meinen ersten Asylantrag gestellt. Wenn ich also in ein anderes Land gehen wollte, weil ich hier in Österreich keine Zukunft sehe, dann kann ich mir zu hundert Prozent sicher sein, dass ich nach Österreich abgeschoben werden würde, weil es das erste europäische Land ist, in dem mir die Fingerabdrücke abgenommen wurden. Das ist nicht gut für mich. Wenn ich z. B. nach Dänemark ginge, dann würde ich dort drei oder vier Monate verbringen, und dann schicken sie mich wieder nach Österreich.


Nach allem, was du hier erlebt hast, was erwartest du dir noch von Europa?

Derzeit wünsche ich mir nur noch, meine Familie zu sehen, nichts weiter. Ich will nichts für mich. Ich fühle mich tot und lebendig zugleich. Das einzige, was für mich zählt, sind meine Mutter, mein Vater und meine Brüder und Schwestern. Für mich selbst will ich nichts. Aber gleichzeitig weiß ich, dass ich nicht in das Land zurückkehren kann. Ich bin 28 Jahre alt, also kann ich inzwischen nicht mehr mit meinem Vater und meiner Mutter leben. Ich will nicht mehr Geld von ihnen annehmen, um Zigaretten zu kaufen. Ich hätte gern ein Zuhause und ein anständiges Leben, und ich würde gern die Dinge tun können, die ich mag.


Und was magst du?

Ich will ein ruhiges Leben führen. Aber hier in Europa muss ich es noch immer suchen, dieses ruhige und schöne Leben. Derzeit lebe ich wie diese Tiere, die Fledermäuse. Wie Tiere, die nur in der Nacht leben. Wenn ich die Polizei sehe, muss ich mir ständig die eine oder andere List ausdenken, damit ich nicht mit ihnen reden muss und die Kontrollen umgehe. Sonst finde ich mich in Schubhaft wieder, im Gefängnis. Oder ich gehe wieder mal in ein anderes Land. Aber zurzeit denke ich nur an Österreich. Ich weiß nicht, was danach kommt. Für den Augenblick bin ich mehr oder weniger „legal“ in Österreich[1], und weiter weiß ich nicht. Wenn es Probleme gibt, werde ich das Land verlassen.

Meine Situation kann man so beschreiben: Ich lebe ein Scheißleben, ich entschuldige mich für den Ausdruck, aber im Moment ist das wirklich nur noch ein Leben in der Scheiße. Ich bin zurzeit „legal“ in Österreich, okay. Aber ich lebe auf der Straße, ich schlafe in der Kirche, und ich habe keine Ahnung, was die Zukunft bringt.


Wie bist du auf das Refugee Camp hier in Wien gestoßen?

Ein Freund, mit dem ich hier in Wien in einem Heim gelebt habe, hat mir erzählt, dass es da Leute gibt, die anderen helfen. Er hat mir nichts von den politischen Forderungen erzählt, er hat vor allem vom Ort geredet. Ich selbst mag Politik nicht besonders, ich bin einfach ein normaler Mensch. Aber er hat mir erzählt, dass da Leute sind, die Deutsch sprechen und die einem im Alltag helfen können. Und das ist wichtig für mich, denn ich habe ja schon Probleme dabei, eine Schachtel Zigaretten zu kaufen, weil ich die Sprache nicht spreche und mich mit Gesten durchschlage.


Würdest du sagen, dass dieser Ort, das Camp und die Bewegung rund um die Kirche, für dich etwas verändert hat?

Ja, das hat sehr viel verändert. Du weißt zum Beispiel, wo du schlafen kannst und wo du Leute finden kannst, die dir helfen, wenn du eine Dusche brauchst. Das ist schön. Es ist immer besser, den Ort wählen zu können, an dem man bleiben will. So lebe ich jedenfalls. Und wenn ich auf der Straße lebe, dann auch deshalb, weil ich diese Art von Scheißleben noch immer besser finde als das andere Scheißleben, das man in einem Flüchtlingszentrum hat.

 



[1] Simo hat 2012 einen Folgeantrag gestellt, nachdem ein erstes Asylansuchen abgewiesen worden war. Während der inhaltlichen Prüfung der im Folgeantrag vorzubringenden neuen Asylgründe besteht jedoch nicht mehr derselbe Abschiebeschutz wie beim Erstantrag. Das heißt, Simo könnte noch während des unabgeschlossenen Asylverfahrens abgeschoben werden.